Sou wohrs bei uns in Biewerah

ihr werdet euch sicher fragen, warum wir unser Heimatbuch im Bieberauer Dialekt geschrieben haben.Das hat zwei Gründe. Wir, und die Generation nach uns, beherrschen unseren Dialekt noch perfekt, kennen sogar noch Worte von unseren Groß- und Urgroßeltern, die man heute beim Dialektsprechen nicht mehr verwendet. Viele Bürger meinen, wenn sie uns sprechen hören, wir „babbele“ hessisch. Dies ist nicht der Fall, wir sprechen eine rheinfränkische Mundart.Der hessische Dialekt wird eigentlich nur im Norden unseres Bundeslandes gesprochen. Dort wohnten die hessischen Vorfahren, der Germanenstamm der Chatten. Unser Gebiet, der Odenwald, war von Franken besiedelt, aus deren Sprache sich unser Dialekt (Ourewälisch) gebildet hat.Es gibt zwar in anderen Gemeinden Bezeichnungen und Worte, die man im Bieberauer Dialekt nicht verwendet, das hat sich sprachlich durch die Abgeschiedenheit mancher Dörfer entwickelt.Die 3. Generation, unsere Enkel, verstehen zwar noch unsere Mundart, können sie aber so gut wie nicht mehr sprechen. Da unsere Jugend nur noch Hochdeutsch spricht, wird unsere „Muttersprache“ vermutlich in 20/30 Jahren vergessen sein. Ein Dialekt, der wahrscheinlich schon in der Zeit „Karls des Großen“ gesprochen wurde, also in der Zeit, in der Groß-Bieberau zum ersten Mal urkundlich genannt wurde. Damit unsere „Muttersprache“ in Wort und Schrift nicht ganz vergessen wird, haben wir uns entschlossen, unser Heimatbuch im Dialekt zu schreiben. Der zweite Grund war, dass bei den Geschichten aus den 50/60er Jahren, die wir fast alle selbst erlebt haben, nur „Platt“ gesprochen wurde, und so wollen wir es weitergeben.Viele von Ihnen werden am Anfang Probleme beim Lesen haben, aber nach der zehnten Geschichte hat man sich an die vielen Worte wie, ouhaomlisch (unheimlich), Raaf (Reifen), Waoe (Wagen), Gääleriewe (Karotten), Sei-stall (Schweinestall), Besch (Bach), Trottwa (Bürgersteig), Klicker (Murmel) usw. gewöhnt, und kann sie „fast“ perfekt lesen.

Weiterlesen »

Werner Rühl - Darmstädter mit Humor

Der Darmstädter Mundartdichter Werner Rühl (gest. 2009) hat weit über 2000 Gedichte veröffentlicht. Bereits 1987 wurde sein erster Prosaband, die „Darmstädter Schutzmannsgeschichten“ herausgegeben. Der Autor, der über 41 Jahre im Polizeidienst beschäftigt war, erzählte hier Begebenheiten, von denen sich die meisten im traditionsreichen „Schlossrevier“ in Darmstadt zugetragen haben. In dieser Dienststelle, in der Generationen von Schutzleuten ihren Dienst für den Bürger versahen, war auch Werner Rühl lange Jahre als Polizeibeamter tätig. In seinem Buch erzählt er in der Mundart seiner Heimatstadt nette, menschliche Geschichten vor allem aus den fünfziger und sechziger Jahren. Die „Darmstädter Schutzmannsgeschichten“ waren seit vielen Jahren vergriffen. 2008 wurden sie vom Forstberg-Verlag, Reinheim, neu aufgelegt, sind aber leider nicht mehr lieferbar.

Weiterlesen »

Die Fraa von Bensem

Dieter Kellermann,  (1941–2017), in Bensheim geboren und aufgewachsen, verbrachte sein ganzes Leben in der Stadt. Er ist ein waschechter „Bensemä Känbäijer“, der schon früh begann alte Arbeits- und Haushaltsgeräte, und vieles, das achtlos zum Müll geworfen wurde, zu sammeln. Darüber hinaus interessiert er sich für die Geschichte seiner Stadt. So erwarb er sich Kenntnisse und Wissen, das er in privaten Stadtführungen weiter geben konnte. Mehr als 25 Jahren schreibt er als „Bensemä Koaschdlä“ Mundartglossen im „Bensheimer Blättche“. 

Weiterlesen »

Odenwälder Nationalhymne

Der Odenwälder Heimatdichter Johann Georg Bechtel (1867–1943) entstammt einer seit mehr als 500 Jahren im Schlierbachtal (Lindenfels) alteingesessenen Odenwälder Familie. In Kolmbach hat er das Licht der Welt erblickt, wo sich sein Vater, von Schlierbach kommend, niedergelassen hat.

Weiterlesen »